Die von Paulus gegründete Gemeinde liegt im Streit. Die Mitglieder sind in Lager gespalten, die sich verschiedenen Aposteln zugehörig fühlen. Das veranlasst Paulus zum Verfassen seines Briefes an die Menschen in Korinth. Verschiedene Themen wie Essen, Sexualität und Auferstehung greift er auf und spricht die hoffnungsmachende Botschaft von Jesus hinein.
Wie schnell können auch heute Themen zu Streit in der Gesellschaft und in unseren Gemeinden führen. Ganz deutlich haben wir dies in den vergangenen Jahren gesehen: Themen wie Corona, Impfung, Krieg und Inflation führten zur Bildung unterschiedlichger Lager. Im Netz werden „Apostel“ gesucht, die die eigene Meinung stärken. Diese Parallelität der Gemeindesituationen macht die Losung des Jahres relevant und groß für uns.
Nun könnte Paulus mit vielen Worten in seinem Briefschluss daran erinnern, was aus christlicher Sicht nicht geht. Statt eines Verbotes nutzt er jedoch ein Gebot. Er formuliert nicht ein Dagegen sondern ein Dafür:
Mit diesem Satz gibt er einen Kompass für das Denken, Reden und Handeln. Denn Liebe wird alle Bereiche des Lebens verändern.
Das, was Paulus tut, wünsche ich uns, unseren Gemeinden und unserem Umgang miteinander. Wie großartig wird es sein, wenn wir nicht ständig Verbote und ein Dagegen finden, wir nicht in die negativen und düsteren Zukunftsaussichten, die manche Gruppen beschreiben, mit einstimmen. Ich freue mich auf eine Zukunft, in der unser Denken mehr und mehr von der Liebe Gottes geprägt ist. Wieviel (Nächsten-) Liebe geht von uns aus, wenn wir uns Gedanken machen, wie in all unsere Herausforderungen und Konflikte die frohe Botschaft von Jesus gelangt. Die größte Liebe ist es, das alles nicht nur zu durchdenken, sondern den nächsten Schritt zu gehen und auch in Liebe zu handeln.
Ihr Christoph Müller
Inspektor im Gemeinschaftsverband Sachsen-Anhalt