Über diese Jahreslosung habe ich mich sehr gefreut. Durch einen älteren Kollegen habe ich diesen Vers als „Paulusbrille“ kennengelernt. Seitdem wende ich sie in Seminaren, Workshops oder anderen Runden zum Abschluss an. Was ist das Gute, das ich mit nach Hause nehmen möchte? Auch wenn es schwere Themen waren, kommen in diesem Abschluss noch einmal viele Schätze zum Vorschein. Paulus erteilt diesen Rat bei der Frage nach dem Reden Gottes, der Prophetie: Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes. Missachtet die prophetische Rede nicht. Prüft aber alles und behaltet das Gute. Haltet euch vom Bösen fern –wie auch immer es aussieht.
Bei den vielen Meinungen, Erklärungen und Aussagen, die wir täglich hören, braucht es einen guten Filter für unser Herz und unsere Gedanken. Ich glaube, dass neben Gottes Wort auch die Gemeinschaft und das Umfeld, in dem wir leben, ein Reden Gottes beinhaltet. Er möchte uns Weisung und Hilfe geben, so bezeugt es Paulus immer wieder. Wie bekommen wir sie aber hin, die Gratwanderung, uns von Bösem fernzuhalten aber auch Gottes Geist nicht auszulöschen? Wie finden wir heraus, was Gottes gute Gedanken sind und wie entlarven wir die Lügen und das Negative?
Ich stelle mir Jesus in den Situationen vor. Würde er die Überschrift dieses Artikels über die Lippen bekommen? Ist das noch Kritik (die Jesus immer wieder geübt hat) oder schon Hass und Hetze? Wenn auf die Straße gegangen wird, um Protest zu üben, würde Jesus dann für dieses Anliegen auch aufstehen? Wenn am Abend über Politik und Weltlage gesprochen wird, welche Worte sind in seinem Sinn?
Diese Sichtweise wird unser Leben, Reden und Denken verändern. Das Großartige dabei ist, dass wir diesen Filter schon nutzen dürfen. Denn in Johannes 14,26 sagt Jesus uns zu: „Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Ich freue mich auf ein Jahr, in dem wir ganz besonders das Gute suchen und behalten und damit die Schätze heben, die Gott uns schenkt. Auch in schwierigen Zeiten.
Ihr Christoph Müller
Inspektor im Gemeinschaftsverband Sachsen-Anhalt