Hätte mich jemand als Kind gefragt: „Willst du mal Pastorin werden?“ hätte ich ihn ausgelacht. Ich war so schüchtern, dass ich mich als Schülerin selten im Unterricht meldete. Erst als ich zum Glauben an Jesus fand und in der christlichen Teestube des EC half, brachten mich gute Freunde auf den Gedanken. Selbst die Hürden des Theologiestudiums mit den Prüfungen in alten Sprachen konnten meine Begeisterung nicht bremsen. Ich dachte mir: „Wenn ich durchfalle, stelle ich mich auf eine Apfelsinenkiste und erzähle den Menschen von Jesus!“ So wie ich es von Einsätzen des EC in der Stadt mit Gitarre und Andacht kannte.
Der Monatsspruch für April muntert zu solch einem Bekenntnis auf:
Der Vers stammt aus dem ersten Brief des Petrus an verstreut lebende Christen. Dahinter stecken gute und schmerzliche Erfahrungen: Wie Jesus ihn, den Fischer, berufen hatte, sein Freund zu werden und Menschen zu Gott einzuladen. Wie er beschlossen hatte, Jesus durch dick und dünn nachzufolgen und dann doch versagte, als er nach dessen Verhaftung gefragt wurde: „Gehörst du zu Jesus?“ Statt „Rede und Antwort“ zu stehen, hatte Petrus Jesus verleugnet und ihn im Stich gelassen. Dann die Auferstehung Jesu und die Begegnung am See Genezareth. Jesus vergab Petrus und berief ihn ganz neu mit den Worten: „Weide meine Lämmer!“ Er sollte sich um die Schäfchen der Gemeinde kümmern. Petrus hat ganz mutig diese Aufgabe übernommen und in der Leitung der urchristlichen Gemeinde mitgewirkt.
Die Nachfolge für uns wird sich nun verändern, wenn wir im Ruhestand sind. „Jesus, was ist dein Weg?“ Wir wissen vieles noch nicht, aber wir wissen, Jesus hat einen guten Weg!
Eure Inge